„Man hat mich als Expressionisten gelten lassen, als ‚Entarteten‘ gebrandmarkt, als Klassizisten beiseite gelegt und als Realisten wieder hergeholt.“

(1979) Gerhard Marcks

„Man hat mich als Expressionisten gelten lassen, als Entarteten gebrandmarkt, als Klassizisten beiseite gelegt und als Realisten wieder hergeholt.“

(1979) Gerhard Marcks

01 Gerhard Marcks

Mit diesen Worten beschreibt sich der Künstler Gerhard Marcks (1889 – 1981), bedeutender deutscher Bildhauer, Zeichner und Grafiker.

Nach seiner Zeit am Weimarer Bauhaus, an das ihn Walter Gropius 1919 als Formmeister berufen hatte – Marcks war mit dem Aufbau der Keramikwerkstatt in Dornburg an der Saale betraut – geht er 1925 an die Burg Giebichenstein in Halle (Saale).

02 Das Haus „B14“

Ein Büdner war in Norddeutschland, vor allem in Mecklenburg, Pommern und Brandenburg Besitzer eines kleinen ländlichen Anwesens, einer sogenannten Büdnerei. Dazu gehörten ein eigenes Haus und ein wenig Land (etwa ein Hektar). Sprachlich ist das Wort Büdnerei von „Bude“ abgeleitet. Meistens wurden sie als Fachwerkhaus mit landestypischem Rohrdach als Krüppelwalmdach gebaut, in dem Mensch und Tier bis weit ins 19. Jahrhundert unter einem Dach zusammenlebten.

03 Ahrenshoop

Auf einem schmalen Streifen Land zwischen Ostsee und Bodden liegt Niehagen – ein Ortsteil von Ahrenshoop. Die geografische Lage zwischen den beiden großen Gewässern gibt der Natur hier einen einzigartigen Charakter. Die Nähe der Ostsee, der Wind, die Wolkenformationen und der verschwommene Horizont des Schilfgürtels am Bodden zogen ausgangs des 18. Jahrhunderts Künstler in ihren Bann und machten Ahrenshoop zu einer Künstlerkolonie bzw. zu einem Künstlerort.

04 Atelier

1933 ließ sich der Künstler mit bescheidenen Mitteln neben dem Haus ein kleines Atelier errichten, in dem in den folgenden Jahren eine Reihe von kleineren Skulpturen entstanden. Das für den Bildhauer bevorzugte Nordlicht gelangte durch ein in das Rohrdach eingebaute großzügige Fenster in den ansonsten spartanisch ausgestatteten Raum.

05 Veranstaltungen

In lockerer Folge soll es im B14 Gerhard-Marcks-Künstlerhaus Ausstellungen geben. Den Auftakt macht eine kleine Schau mit Zeichnungen und Holzschnitten aus Marcks‘ Zeit in Niehagen.

Im Dachgeschoss sind verschiedene Veranstaltungen, wie etwa Lesungen, thematische Abende und Workshops möglich. Der Anbau ist für Ausstellungen vorgesehen.

06 Intention

Das B14 Gerhard-Marcks-Künstlerhaus ist ein ausschließlich privat finanziertes Projekt, das von Mareike und Torsten Fruehauf sowie ihren Töchtern Nora und Edda aus Berlin initiiert worden ist. Unsere vorrangige Intention war es, ein über 200 Jahre altes Baudenkmal und herausragendes Beispiel lokaler Architektur mit seinem typisch tiefgezogenen Rohrdach und der detailreichen Eingangstür vor dem drohenden Verfall zu retten.